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Für die Weiterfahrt nach Hause habe ich von Frankfurt aus drei Möglichkeiten:

  1. Dem Rhein entlang bis nach Basel und Waldshut 469km 1300hm
  2. Über Pforzheim und den Schwarzwald nach Waldshut 417km 3530hm
  3. Dem Neckar entlang, Stuttgart und dann nach Waldshut 503km 3780hm

 

Es wird Variante 3, aber alles zu seiner Zeit.

 

Die gemeinsame Zeit mit Günter ist sehr schön und bereichernd. Wir nehmen es gemütlich und lassen die Zeit zwanglos streichen. Ich hoffe dass ich nicht zu viel gelabert hab. Die Ausfahrt aus Frankfurt ist ruhig, es ist auch Sonntagmorgen und es hat wenig Verkehr, so dass ich schnell aus der Stadt komme. Und so lande ich auch schon im ersten Wald der mich gerade sehr bedrückt und ich um meine Fassung kämpfen muss, aber das ist eine Geschichte die ich nicht hier erzähle.

 

Zwischen Frankfurt und Darmstadt gibt es, teilweise, da noch im Aufbau, eine Radschnellstrasse die ich fahre. Wirklich top, mit schräg aufgestellten Abfalleimern damit gleich während der Fahrt der Müll entsorgt werden kann. Ansonsten ist die heutige Fahrt eher mühsam. Keine schöne Landschaft und es wird immer heisser. Am schlimmsten ist jedoch die Fahrten durch einige Städte. Lichtsignale, Randsteine rauf und runter, schlechte Wege wechseln sich permanent ab. Es ist sehr ärgerlich immer wieder das schwere Velo wieder in Bewegung zu setzen und kostet jedes Mal viel Kraft. Irgendwann komme ich dann doch am Ziel an. Diesen Campingplatz kenne ich schon von der Oslo-Tour 2018 und wie damals regnete es auch dieses mal, nur nicht so heftig.

Nebst mir gesellen sich noch ein weiterer Tourenfahrer und ein australisches Paar, dass mit eBike (Klapp-Velos) und Anhänger auf Europatour ist. Meine Güte haben die viel Material dabei und das Zelt ist riesig.

Am nächsten Tag geht’s dann wieder zuerst gleich weiter mit dem Gewirr durch die Strassen. Erst als es ins Neckar Tal geht beruhigt sich das ganze. Wettermässig hat es auch umgeschlagen. Es ist schwülwarm und so fühlen sich die Beine wie Blei an. Im unteren Teil finde ich den Neckar nicht so schön, man fährt viel entlang der Strasse. Erst weiter oben ist man für sich und es gibt tolle Abschnitte. Da ich ja, wie schon im 2018, die gleiche Strecke fahre, Übernachte ich auch entsprechend. In Neckarsulm treffe ich Patrizia und Maurice aus Holland. Sie sind von zuhause mit ihren Fahrräder bis hierher gefahren und übernachten 3mal synchron wie ich. Sprich, wir sehen uns die kommenden Tage immer wieder und verbringen tolle Abende miteinander. Danke euch beiden für die Zeit die ich mit euch teilen durfte. Ach ja, durch den Wetterwechsel wird es nun schwülwarm und es gewittert immer wieder. So auch in Neckarsulm, Stuttgart und auf dem Weg nach Tübingen. Das Zelt trocknete dann immer erst am Abend beim aufstellen.

 

Nach Neckarsulm trennen sich nun unsere Wege und Patrizia und Maurice nehmen den Zug nach Sigmaringen. Ihr Ziel ist es, von dort aus der Donau bis Ulm und danach dem Iller, bis an die österreichische Grenze, zu folgen. Da endet dann ihre Reise und sie fahren mit dem Zug wieder nach Hause. Ich wünsche den beiden eine schöne weiterfahrt und ein tolles Tourende.

 

Ich fahre weiter dem Neckar und bin nun wieder alleine unterwegs, aber nicht lange. Auf dem Weg zum nächsten Camping treffe ich ein Paar das letzte Nacht ebenfalls schon in Tübingen auf dem Camping war. Sie steuern ebenfalls den gleichen Campingplatz an. Dieser ist ein sehr kleiner, eigentlich nur eine Wiese für Zelte gleich neben einer Minigolf Anlage. Einen Kiosk hat es auch noch und ne sanitäre Einrichtung. Es gesellt sich noch ein Radreisender aus Holland zu uns, womit wir nur gerade 3 Zelte für diese Nacht sind. Ach ja, der Regen gesellt sich auch noch zu uns und dieser hatte eine feucht fröhliche Nacht.

Etwa 3km vor diesem Campingplatz ist mir noch das Zugseil für die vordere Schaltung gerissen. Ein Korken, von einer Flasche, hilft nun den Umwerfer in der mittleren Position zu halten und somit komme ich bis nach Hause. Ich hätte zwar ein Ersatz-Seil dabei aber mir stinkte es dies noch zu wechseln.

Am Morgen war es sehr nass, das Aussenzelt triefend und auch im Innenzelt war feucht. So gut es geht wird das ganze trocken gemacht, wobei ich das ganze ziemlich nass einpacke. Es hat auch abgekühlt und es ist nun nicht mehr so schwül wie die letzten Tage. Regnen tut es heute nicht mehr, dafür weht ein zügiger Wind, aber von der richtigen Seite.

Ich verlasse den Campingplatz als letzter. Die beiden Deutschen sehe ich unterwegs wieder und auch am Abend auf dem Camping. Der Holländer sehe ich nicht mehr und er hat, wie angekündigt, den anderen Campingplatz angesteuert. Er muss ja am Sonntag in Freiburg sein und ich habe ihm eine Route empfohlen die an der Breg-Quelle (Donau) vorbei führt und die wirklich schön ist. Mein Weg führt mich heut dem Neckar entlang nach Rottweil, Schwenningen und weil’s sonst etwas kurz würde, fahre ich noch durch Villingen und der Brigach nach, nach Donaueschingen und zum Camping. Wie es sich herausstellte war das per Zufall goldrichtig, denn das deutsche Paar fährt den direkteren Weg und kommt ins Chaos von Donaueschingen, da anscheinend ein Radrennen (Rad-WM) statt findet und das meiste gesperrt ist.

Dieser Campingplatz, welcher mein letzter dieser Reise ist, ist ziemlich gross und liegt an einem See mit Strand. Das baden überlasse ich anderen und genehmige mir ein feines Abendessen. Den Abend lasse ich, zusammen mit dem deutschen Paar, ausklingen. Beide sind so anfangs Pensionsalter und er ist am Herz krank und schnell erschöpft. Trotzdem, oder genau deswegen, fahren sie fleissig mit ihren eBikes umher. Gestartet sind sie in Stuttgart und nun wollen sie, der Donau entlang, so weit sie kommen und die Gesundheit von ihm zulässt.

Macht weiter so und es kommt gut.

 

Mein letzter Tag bricht an und die Nacht war nochmals richtig kühl. Schlecht geschlafen habe ich auch, aber nicht wegen der Kälte, nein, die haben da um 4 in der früh ganz in der Nähe für die Rad-WM ein Soundcheck gemacht. Vermutlich war der halbe Campingplatz wach.

Der Himmel zeigt sich wolkenlos und so trocknet die Sonne das Zelt schnell so dass ich trockene Sachen transportieren kann. Der Weg, den Komoot mir geplant hat, führt auf vielen Nebenstrassen und ist ruhig. Die Donau hier ist auf etwa 700müm und somit um einiges höher als der Rhein wo ich hin will. Nun geht’s mit viel Speed runter ins Wutachtal und von da aus kenne ich den Weg auswendig. Nach dem Mittagessen, später einen Eisstop und einem Kneipbad für die Füsse, komme ich bei Koblenz an die Grenze und bin nun wieder zurück in der Schweiz. Auch diesen Weg kenne ich und so sind die restlichen 30km, bei strahlendem Sonnenschein, schnell gefahren.

Angekommen…

 

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