3. Woche

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Vom 7. bis 13. September

 

07.09.

Von Saint Hilaire du Harcouët nach Mont Saint Michel über 42km

Das besondere ist natürlich das Meer, die Bucht um Mont Saint Michel und natürlich Mont Saint Michel selbst. Das schöne am Meer ist, man riecht es schon bevor man es sieht. Dieser Salz Duft der in der Luft liegt. Man sieht die Meeres-Möven am Himmel fliegen und dann sieht man es das Meer, für mich ist das immer was Spezielles und es macht mich Glücklich. Wobei wir jetzt noch gar kein Wasser zu sehen bekommen da es Ebbe ist und die Bucht von Mont Saint Michel wirklich sehr gross und flach ist. Wenn die Flut kommt und man am falschen Ort steht dann kann man dieser nicht mehr entkommen so schnell ist die Flut.

Wir begnügen uns auf den Strassen weiter zu fahren und dann sehen wir ihn das erste Mal. Der Mont Saint Michel steht mitten in der Ebene. Mit jedem Meter wo man ihm näher kommt ändert sich das Bild, das er von sich gibt. Mal mit der Bucht im Vordergrund, mal mit weidenden Schafen auf dem Feld und jeder Anblick ist grandios. In La Caserne, dass vor dem Mont Saint Michel vorgelagert ist und noch auf dem Festland liegt, finden wir ein günstiges Hotel (dem Tourismus sei Dank sind die Preise hier eher hoch) und machen uns nach dem einrichten direkt auf den Weg nach Mont Saint Michel. Zu unserem erstaunen stellen wir fest das der grosse Parkplatz direkt davor nicht mehr ist und dass sie nun die vielen Autos auf dem Festland platziert haben und die Leute mit Shuttle Busen transportieren. Das finden wir sehr gut, verhunzte es doch das Bild. Wir nehmen die Variante «zu Fuss» und stehen nun vor diesem monumentalen Berg inmitten des Meers oder Sand, je nach Gezeiten.

Man fühlt sich ins Mittelalter zurückversetzt und rechnet hinter jeder Ecke das jeden Moment Jack Sparrow hervorspringt. Zum Glück hat es nicht zu viele Touristen und so geniessen wir jede Ecke von Mont Saint Michel. Erst spät am Abend, nachdem wir den grandiosen Sonnenuntergang genossen haben, kommen wir ins Hotel zurück.

 

08.09.

Von Mont Saint Michel nach Saint Malo über 57km

Bevor wir weiter fahren mache ich nochmals einen Abstecher, dieses Mal mit meinem Longbike, zum Mont Saint Michel. Nach dem obligaten Foto von meinem Rad mit dem Berg im Hintergrund fahren wir weiter entlang der Küste. Unterwegs essen wir direkt am Strand, das Meer ist wieder ein paar KM weiter draussen. Irgendwie hat uns das Mittagessen nicht gesättigt, steuern wir ein Crêperie am Strand an. Mit Ausblick auf den Strand und die mit viel Speed umherziehenden Rollsegler (kenne den genauen Name nicht) geniessen wir das zweite Mittagessen.

In Saint-Benoît-des-Ondes verlassen wir das Meer um auf direkterem Weg nach Saint Malo zu kommen. In Saint Malo angekommen erschwert sich die Suche nach einem zahlbaren Hotel (ist halt auch touristisch hier). Mit Umwegen und telefonieren eines Pagen finden wir ein kleines Hotel das gerade noch ein Zimmer frei hat. Das Doppelbett ist mit 1,40m auch sehr klein, aber es ist ja nur für eine Nacht. Saint Malo hat ja weltweit einer der grössten Gezeitenunterschiede von etwa 7m. Auch sonst gibt die Stadt sehr viel her und wurde nach dem Krieg (die ganze Stadt wurde damals zerstört) sehr schön aufgebaut.

 

09.09.

Von Saint Malo nach Sables-d'Or-les-Pins über 66km

Heute geht es auf die Autobahn im wahrsten Sinn des Wortes. Wie es sich im Nachhinein heraus stellte hätten wir auch das Schiff nehmen können was wir aber nicht wussten. So fahren wir ein kurzes Stück auf der Autobahn, welche über das Gezeiten-Kraftwerk führte. Es hat Stau und so ist die Fahrt auf dem eher schmalen Pannenstreifen schon fast gemütlich. Über das Kraftwerk führt auch noch ein Fussweg und wir entscheiden uns dann für den. Auf der anderen Seite geht es dann über ruhigere Strassen Richtung Cap Fréhel. Unterwegs in Le Guildo sehen wir noch wie das Wasser des Fluss Arguenon wieder den Fluss hochfliesst resp. die Flut das Wasser hochdrückt. Schon eine verrückte Sache. Die Fahrt ins Cap hinaus ist super schön. Herrliche Landschaft.

In Sables-d'Or-les-Pins finden wir dann im Hotel Le Manoir Saint Michel eine Bleibe für die nächsten Tage.

 

10. bis 12.09.

Pausentage in Sables-d'Or-les-Pins

Wir geniessen die 3 Tage mit relaxen, aber auch mit der Besichtigung des Ortes. Bei Ebbe laufen wir durch den Hafen. Gespenstisch zwischen den auf dem Boden liegenden Booten durchzulaufen. Da eben gerade Ebbe ist laufen wir noch auf eine Insel mit einer Kapelle. Zurück auf dem Festland gehe ich dann im Meer baden, was eher ne kühle Angelegenheit ergibt. Dabei vergessen wir die Zeit und als wir wieder durch den Hafen zurück wollen füllt der sich schon mit Wasser. Es geht aber noch einigermassen und so kommen wir ohne den langen Umweg um die Bucht zurück.

Das Manoir (Hotel) ist eine Augenweide, ein ehrwürdiges altes Gebäude sehr schön erhalten und eine super Lage leicht erhöht mit Blick am kleinen Weiher vorbei direkt aufs Meer. Auch ohne Fahrrad eine Reise wert.

 

13.09.

Von Sables-d'Or-les-Pins nach Lampaul-Plouarzel über 83km

Nach drei Tagen Rad Frei geht es nun wieder weiter. Heute nehmen wir auch wieder den Zug. In der ersten Etappe fahren wir mit dem Rad bis nach Saint-Brieuc. Es geht von Sables-d'Or-les-Pins zuerst auf Nebenstrassen. Da diese aber den Weg verlängern und dazu der Küste entlang hoch und runter gehen und wir den reservierten Zug erreichen müssen entscheiden wir uns auf der grösseren Strasse im flachen zu fahren. Viele Autos hats auch da nicht. Mir passiert noch ein Malheur, als es wieder mal hoch geht fahre ich voraus und verpasse die Abzweigung den der Radweg macht und fahre weiter hoch. Meine Partnerin ist aus dem Blickfeld und sieht nicht das ich weiter hochfahre und nimmt natürlich den richtigen Weg. Als ich mein Fehler bemerke muss ich alles wieder runterfahren und ihr hinterher. Mit Gepäck einfach mal so auf die Tube drücken ist ne Herausforderung. Irgendwann bemerkt auch meine Partnerin das was nicht stimmt und beginnt mich zu suchen. Zum Glück finden wir uns wieder… Rechtzeitig kommen wir dann im Saint-Brieuc an und auf den TGV, der uns nach Brest fährt. In Brest geht es dann per Rad weiter an den westlichsten Punkt vom französischen Festlande. Hier haben wir bei airBnB ein kleines Häuschen gemietet. Mit Blick auf das Meer geniessen wir auch hier nochmals 3 freie Tage.

 

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