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Vom 31. August bis 6. September

 

31.08.

Von Joinville nach Mataux über 50km

In Joinville starten wir um 08:00 beim Bahnhof um mit dem Zug die 52km nach Bar sur Aube zu fahren. Heute ist es nochmals sehr heiss und wir machen dies, um die Gesundheit meiner Partnerin zu schonen. Bar sur Aube ist eine wunderbares Dorf das durch den Champagner zu Reichtum gekommen ist. Von dort fahren wir Richtung Dienville wo der Radweg an den grossen Seen und dem Naturpark entlang sich schlängelt. Mit viel Rückenwind kommen wir gut voran. Weiter gehts entlang der Seen mit nun mehr Gegenwind. Irgendwo im nirgendwo machen wir Zmittag und beschliessen die "Wohnwagen" Option zu ziehen. Ein Zigeunerwagen der idyllisch in der Landschaft steht. Wir richten uns da ein haben aber nichts rechtes für das Abendessen. Zeitlich noch gut drin mache ich mich erneut auf den Weg, mit leichtem Gepäck, nach Dienville um dort einzukaufen. Es ist die nächste Möglichkeit dafür. Leider muss ich da feststellen das der Laden am Montag zu ist. So komme ich mit leeren Taschen zurück. Wenigstens erhalten wir von der Dame des Hauses eine Flasche Rosé. Mit Brot, das wir toasten und dann Tapinade draufstreichen und Tomaten und Parmesan, kreiere ich einen feinen Apero und mit Cous Cous Notration und Melone dann noch ein Znacht. Nun warten wir gespannt auf die bevorstehende Abkühlung und den Regen und geniessen unseren Zigeunerwagen.

 

01.09.

Von Mataux nach Troyes über 52km

In der Nacht regnet es ziemlich heftig und viel und auch am Morgen bis etwa 12 Uhr. Wir geniessen ein super Zmorge serviert von der Madame de Maison. So gegen ein Uhr fahren wir los wieder zurück zu den Seen. Entlang des Radweges geht es dann bis nach Troyes. Unterwegs halten wir mal am See, hier kann man weit hineinfahren und man sieht auch hier die Trockenheit. Das Wetter hält soweit, aber es ist bedeutend kälter als die Tage zuvor. Gut für meine Partnerin, hatte sie sehr mühe mit der Hitze. Und ich muss mich nun an die Kälte gewöhnen, brrrr.

In Troyes logieren wir im Ibis.

 

02.09.

Von Troyes nach Sens über 82km

Das Zmorge im Hotel ist vielseitig und reichlich. Die anderen Hotelgäste stürzen sich regelrecht auf das Buffet und drängeln und meinen es sei ihr letztes Mahl. Diese Hektik ist zu viel für mich und wir verziehen uns in eine ruhige Ecke im Raum. Wir nehmen es gemütlich und mit Posten und Office de Tourism starten wir erst um 11 Uhr. Aus Troyes geht es wieder auf Radwege und danach einer wenig attraktiven Strasse bis etwas später sich der Autoverkehr wieder mindert. Wir kommen trotz Gegenwind gut voran und schaffen es zwar erst um halb sieben nach Sens, aber mit 82km kann sich der heutige Tag sehen lassen. Das Hotel hat zwar nur einen Stern, kostet dafür auch nur 52€ inkl. Zmorge. Vor der Kathedrale essen wir dann Znacht.

 

 

03.09.

Von Sens nach Château-Landon über 53km

In Sens steht die älteste Kathedrale von Frankreich und entsprechend imposant wirkt sie auch. Nach dem Zmorge und dem obligaten Posten für den Zmittag fahren wir los. Kaum aus der Stadt geht es kurz aber heftig hoch auf ne Hochebene. Der D81 müssen wir leider etwa 8km folgen, sie ist eine Hauptstrasse mit zum Glück nicht allzu vielem Verkehr. Danach biegen wir in die Chemin de César ein. Eine Strasse, die wir vermuten schon von den Römern gebaut wurde und damals ca. 40km eine Gerade aufwies. Heute ist sie nicht mehr ganz durchgängig aber die Teile, die man fahren kann, sind wirklich sehr lange Geraden. Zum Schluss kommen wir im wunderbaren Dorf Château-Landon an und finden ein Chambre d'Hotel im alten Teil der Stadt.

 

 

 

 

 

04.09.

Von Château-Landon nach Paris über 71km

Am Morgen haben wir ein feines Zmorge in unserem kleinen Château. Um 09.00 fahren wir los, vorher berichtet uns noch der Herr des Hauses von seinem Geschäft mit Seife das Eselmilch enthält. Heute ist es von Beginn an kühl und der Wind kommt schon von Anfang an stark von vorne. Die letzten Tage nahm er jeweils erst gegen Mittag zu.

Der Wind ist es auch der uns nun veranlasst eine Anpassung an unserer Route zu machen. Wir hatten die letzten Tage immer Gegenwind und auch landschaftlich ist dieser Teil von Frankreich nicht gerade toll. Sehr viel Landwirtschaft und daher recht öde. Aber der Wind macht uns resp. Meiner Partnerin echt zu schaffen. Wir sollten einen gewissen Tagesschnitt an KM machen damit wir auch in Brest ankommen. Das schaffen wir aber nicht und wir wollen uns auch nicht abmühen, sondern auch mal ein paar Tage mit Nichtstun geniessen. Wenn wir aber so weiter machen dann geht das nicht. Daher beschliessen wir die Strecke etwas mit dem Zug abzukürzen und nach Flers zu fahren. Da dies nicht auf dem direkten Weg geht, da ja alle Bahnlinien sich von Paris aus sternförmig im Lande verteilen, fahren wir halt zuerst nach Paris. In Toury finden wir einen Bahnhof und einen Zug, der uns nach Paris bringt. Da meine Partnerin meinte es reiche nicht mehr auf den nächsten Zug und wir mit den Rädern die Treppen nehmen müssen, Rampen kennen die Franzosen fast nie, wuchtete sie ihr Fahrrad samt dem Gepäck die Treppe runter und holte sich eine Zerrung im Rücken. Den ersten Zug müssen wir dann ziehen lassen resp. er fährt einfach ohne uns weiter, weil wir unsere Räder nicht rechtzeitig ins entsprechende Abteil bekommen. Beim zweiten Anlauf klappt es dann und wir fahren nach Paris. In Paris angekommen suchen wir ein einfaches und günstiges Hotel, das zwischen Ankunfts-Bahnhof und den morgigen Abfahrts-Bahnhof liegt. Bis wir uns im Zimmer eingerichtet haben ist es schon spät und wir machen nicht mehr viel. Ausser die Zerrung meiner Partnerin behandeln.

 

05.09.

Von Paris nach Flers über 13km

Am Morgen fühlt sich die Zerrung etwas besser an. Wir Frühstücken im Hotel und dann geht es Richtung Care Montparnasse auf den Zug. Wir haben sogar noch Zeit einen kurzen Abstecher zum Eiffelturm zu machen. Am Bahnhof angekommen müssen wir uns zuerst einen Weg zum Zug bahnen und das ist gar nicht so einfach mit Rädern. Auf die Rolltreppen können wir nicht da an beiden Enden so ein doofer Pfosten steht damit Reisende keine Gepäckwagen auf die Rolltreppe nehmen, was es eben für unsere Räder auch verunmöglicht. So nehmen wir gestaffelt den Lift, diese sind ja auch nicht so gross. Wir schaffen es dann rechtzeitig auf unseren Zug und fahren nun bis nach Flers.

In Flers angekommen suchen wir direkt eine Bleibe. Man merkt schon bei der Ankunft das hier das Land wieder mehr zu bieten hat als noch die Tage zuvor. Bietet das Dorf auch schon mehr Charme und läd zum Sein ein.

 

06.09.

Von Flers nach Saint Hilaire du Harcouët über 69km

Nach dem Zmore besuchen wir kurz das Wasserschloss und fahren dann weiter. Auf einem Voie Verte fahren wir gemütlich abseits von jeglichem Verkehr entlang. Voie Verte sind vielmals stillgelegte Eisenbahnlinien, die nun für Fussgänger und Fahrradfahrer genutzt werden, haben dadurch eine Steigung von max. 2% und meist säumen Bäume die Seiten was viel Schatten mit sich zieht. Gut manchmal sind die Bäume so dicht das man nicht mehr die Landschaft sieht was dann mit der Zeit auch öde wird.

Das Wetter macht nun auch wieder mit. Es ist sonnig aber nicht zu heiss oder kalt. Genau richtig für Radtouren.

In Saint Hilaire du Harcouët suchen wir uns ein Hotel und finden eines direkt neben der Kirche. Es hat auch einen Pool, also das Hotel und nicht die Kirche ?, was mich veranlasst diesen ausgiebig zu nutzen. Nach einem feinen Znacht geht’s mit Vorfreude ins Bett denn Morgen steht was Besonderes an.

 

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